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Georg Busse-Palma
Die
singende Sünde . 1. Auflage 1905
Philosophische Lieder
1.
Die Gäule im Zirkus leitet
Ein Clown mit Peitsche und Brot.
Er reißt seine Witze und reitet
Eins nach dem anderen tot.
Er treibt die lustigsten Possen
Und zwingt sie durch Reif und Rad.
Er tanzt auf den keuchenden Rossen
Als lachender Akrobat.
Er, der ihr Lenker und Meister
Ist andern ein Schelm und Spott.
Den Clown der höheren Geister,
Die Jehus nennen ihn Gott! - -
2.
Eine jede Sonne muß wandern,
Wie's einer anderen recht.
Ein Gott ist der Narr des andern,
Ein Herr ist des anderen Knecht.
Ich bin der Gott meines Hundes,
Mein Hund der Gott seines Flohs.
Der Gott des biblischen Bundes
Ist nach Verhältnis groß.
So führen unzählige Sprossen
Erst zu dem höchsten hinan.
Nur wem die Ahnung verschlossen,
Bet' den Empfundenen an!
3.
"Einst hatte mein Volk sich ergeben
"Der Sünde in allem Land.
"Da fiel auf sein blühendes Leben
"Des Himmels zürnende Hand.
"Es donnerten Lavamengen,
"Gewässer stürzte herab
"Und blieb auf Tälern und Hängen
"Kein Plätzlein ohne ein Grab!"
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So hat eine Blattlaus berichtet,
Daß göttliches Strafgericht war,
Was nur aus Notdurft verrichtet
Ein Mägdlein von sieben Jahr! - -
Georg
Busse-Palma . 1876 - 1915
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