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Ruhloses Herz
162 Bücher



A. De Nora
Ruhloses Herz . 1. Auflage 1908



Die alte Gasse

Vergessen, wenn ich es verlasse,
Werd' ich das ganze öde Nest;
Nur eine kleine alte Gasse
Steht ewig mir im Herzen fest.

Geflickt und holprig ist ihr Pflaster,
Armselig ist ihr Sonnenschein;
Es riecht nach Zwiebeln und nach Knaster
In ihrer Häuschen krummen Reihn.

Der Knasterduft kommt aus den Giebeln,
Wo die Studentenstübchen sind,
Und in den Küchen schmoren Zwiebeln,
Wo die Studentenliebchen sind.

Nach einem strengen Paragraphen,
Der jedem seine Ruh' gebeut,
Geht dort um achte alles schlafen,
Die Sonne und die alten Leut'.

Nur die Studenten und die Schätzchen
Sind dann noch munter, und man kann
Auf Flur und Treppen wie von Kätzchen
Es leise trippeln hören dann.

Und an den Giebelfenstern droben,
Wo einer saß beim Lampenlicht,
Wird dann auf einmal vorgeschoben
Ein weißer Vorhang, treu und dicht....

- Kommt spät der Bürger heim vom Fasse,
Freut er sich dessen wohlgesinnt:
Daß in der kleinen alten Gasse
So fleißig die Studenten sind.


  A. De Nora . 1864 - 1936






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