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Ruhloses Herz
162 Bücher



A. De Nora
Ruhloses Herz . 1. Auflage 1908



Die Florentinerinnen

Die schönen süßen schwarzen Augen blinken
Aus ihrer dunklen Stirngelocke Lauben
Hervor wie schöne süße schwarze Trauben,
Die dich verlocken, ihre Glut zu trinken.

Aus ihrer Lippen rosenroten Bogen
Aufblitzen ihrer Zähne weiße Bänder
Wie der Balkone marmorne Geländer,
Die rings von wilden Rosen überzogen.

Die weißen Brüste auf den seidnen Miedern
Erheben sich und wogen, rauschen, schwellen,
Wie Schwäne, die auf unsichtbaren Wellen
Sich blähen mit entfalteten Gefiedern.

Ihr Gang ist edler Grazien stummer Reigen.
Auf schlanken Schenkeln schaukeln stolze Hüften,
Wie am Gesträuch, bewegt von leisen Lüften,
Sich stolze Rosen schaukeln auf den Zweigen.

Und wenn sie reden, fällt in goldnem Strome
Der Sprache reiner Klang von ihrem Munde
Wie Glockenklang, der in der Abendstunde
Entströmt den Tampanilen ihrer Dome.

So schön, so schön, Florenz, sind deine Frauen!
Und doch man sagt, daß ihnen eines fehle,
Was aller Schönheit Schönheit ist: - die Seele!
- - Marmorne Götter! Mich erfaßt ein Grauen!


  A. De Nora . 1864 - 1936






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