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A. De Nora
Ruhloses
Herz . 1. Auflage 1908
Rasse
Ach, geht mir doch
Mit den dummen Fraun
Und den törichten Mädeln,
Die immer ängstlich den Weg beschaun,
Ob sie nicht fallen,
Und immer piepsen:
Ist's erlaubt?
Und immer quietschen:
Nimm dich in acht!
Wenn ihnen einer ein Bußl raubt,
Dann inquirieren sie hochnotpeinlich
Die ganze Nacht
Ihr Schicksal:
Ob dies Küßchen am End'
Nicht doch ihrer Unschuld gefährlich würde?
Und wenn -!
Ob's wohl zu einer Verführung käme?
Und wenn -!
Was für einen Schluß die Geschichte nähme?
Und wenn - -
O Jesses!
Geht mit den Gänsen mir doch!
Den Milchkonserven!
Den Fleischgemüsen!
Den Halbcanaillen!
Die für ihr Leben gern möchten! - Möchten!
Grad wie die andern,
Die Ganzen!
Die Echten!
Wenn nicht ... ja! Wenn nicht die Folgen wär'n!
Nein
Wem schon Blut in den Adern siedet
(Nicht Wasser, Tinte und derlei Mist),
Der schmiedet
Das Eisen, solang es glühend ist!
Man muß sein Herz auf den Amboß legen,
Und ob auch fliegen
Splitter und Span
Unter des Schicksals Hammerschlägen,
Was liegt daran?
Am zähesten ist doch allemal
Ein heißes Herz und ein heißer Stahl.
Das läßt sich biegen
Und wird einmal,
So weich es war,
Am Ende zum harten Schwert sogar,
Das Schneid' hat!
Keine Angst!
Und nicht,
Wenn's auch mitunter fällt,
Gleich bricht.
A.
De Nora . 1864 - 1936
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