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Alfons Petzold
Der
Ewige und die Stunde . 1. Auflage 1912
Meiner Frau
I.
Ich bin von einem Lied das erste Wort!
Wer kennt den Ton und seinen Schall?
Du singst die ganze Strophe fort
Und gibst mir guten Widerhall!
II.
Ich bin ein Baum.
Meine Blätter wiegen sich in dem Raum,
Der weit
Umspannt die stille Ewigkeit.
Du bist die Gärtnerin und pflegst die Erde,
Daß meinen Blättern Nahrung werde.
III.
Im Nebel schäumt der wilde Fluß.
Der Himmel wölbt sich grau im Guß.
Im Osten glänzt ein schmales Band -
Ich greife bang nach deiner Hand.
Ein Lächeln spielt um dein Gesicht -
Der ganze Himmel steht im Licht.
IV.
Deine Liebe ist ein Becher
Gefüllt mit edlem Wein.
Ich will der ewig trunkne Zecher
sein.
Ich trinke alle Nächte, alle Tage
Und halte einsam fröhliche Gelage.
Mein Mundschenk ist die Sehnsucht tief in mir
Nach dir!
V.
Dein Leben wölbt sich kühn wie eine Brücke,
Von meinem Elend zu dem späten Glücke.
Mit sichrer Hand hast du den Brückenbogen
Von einem End' zum anderen gezogen.
Schau ich vom Port zurück den grausen Pfad,
Dank ich dir tief, daß du mir bist genaht.
Alfons
Petzold . 1882 - 1923
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