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Gedichte, Lyrik, Poesie

Der Irdische
162 Bücher



Alfons Petzold
Der Irdische . 1. Auflage 1923



Der Irdische

Ich bin ein Sohn der harten Irdischkeit.
Ich hungerte und fror, ich lag auf blanker Erde,
ich schrie als Beter mein Gebenedeit
und lästerte mit Fluch und Hohngebärde.

Dem Stein der Großstadtgasse eng verwandt
hab ich wie Staub der Städte Laster eingesogen
und in der Häuser grauen Riesenland
den Haß in meinem Herzen groß gezogen.

In der Fabriken Dunst, in Lärm und Glut
hör ich aus mir der Dinge Leid und Wehmut stöhnen.
In meinem Hirn prasselte Gram und Wut
und mochte sich mit nichts umher versöhnen.

Ich warf mich Sonntags in das ruhige Grün
der Felder, die sich horizontzu dehnten;
und nach vergangnem, schwerem Wochenmühn,
nach Sternenfreiheit sich die Muskeln sehnten.

Das Eisen, das ich antrieb, drang in mich,
der Trotz des Steins verhärtete mein weiches Leben,
und aus dem Holz, den Stoffen, Oelen wich
ihr Daseinsmut, um sich mir zu ergeben.

So steh ich hier, ganz Erde, ganz Gefühl,
aus Härte wieder nur in Härte einzugehen
und will deshalb nicht im sinnlosen Spiel
mich um die Frage nach der Gottheit drehen.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923






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