Nächtliche Täuschung

Draußen stehen kühl die Sterne,
Fröstelnd Leuchten fällt aus ihnen,
Berge, Häuser in der Ferne
Sind wie Rümpfe von Maschinen.

An der Hauswand eine Pfütze
Glänzt wie Öl in fahler Lüge,
Drüber hängt wie eine Mütze
Einer Schwalbe Nestgefüge.

Eine abgestorbne Linde
Höre ich im Nachtwind klagen,
Riemen bannendes Gewinde
Scheint hier in die Luft zu ragen.

Unbewußt beugt sich mein Rücken
Über harte Gegenstände,
Und wie einst will ich mich bücken
Auf das Schaffen meiner Hände.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923

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