Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Gesang von Morgen bis Mittag
162 Bücher



Alfons Petzold
Gesang von Morgen bis Mittag . 1. Auflage 1922



Die Stimmen

Nun haben zu Hause die Verwundeten in den Betten,
die hungrigen Frauen und Kinder das Wort.
Wir dürfen uns nicht in die Demut hinüberretten;
wir wollten es so, wer scheucht dieses Elend nun fort?

Die Äcker und Felder schreien es wild in die Tage,
die Wälder rauschen es über die Flüsse hin:
Wo sind unsre Männer, die stillen Vertrauten der Plage,
nur Sieche und Greise zählt unser spähender Sinn.

Der Donner des Himmels, der Blitz aus brausender Wolke
verkünden es nächtlich der lauschenden Sternenschar:
Nie schenkten wir solches Entsetzen dem menschlichen Volke
wie dieses hier ist, das es sich selber gebar.

Besinnung ist tot, der Wahnsinn leckt an den Hirnen,
wir sind nicht wert, vor den Tieren aufrecht zu stehn,
und müßten mit unsern gebrandmarkten Mörderstirnen
in Asche liegen vor diesem grausen Geschehn.


  Alfons Petzold . 1882 - 1923






Gedicht: Die Stimmen

Expressionisten
Dichter abc


Petzold
Der Ewige und die Stunde
Heimat Welt
Der Dornbusch
Einkehr
Gesang von Morgen...
Totentanz
Der Irdische
Gesicht in den Wolken

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Die Stimmen, Alfons Petzold