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Alfons Petzold
Heimat
Welt . 1. Auflage 1913
Der Wind
Von
wo auch immer der Wind herweht,
Sein Atmen ist Dank und ist Gebet.
Kommt er aus dunklen Wäldern
Mit ruhigem Einsiedlschritt,
Stürzt er herab von den Feldern
Der Sterne in rauchendem Ritt,
Hebt er sich aus den brausenden Meeren der Erde
Mit seiner Berge und Häuser besiegenden Macht -
Immer ist er das Lob der Gottesgebärde,
Die ihn zum Leben gebracht.
O, daß doch auch mein Hauch verkünde,
Welche Gnade mir ward, als es hieß: "Du mußt sein!
Schreite mit deiner Sehnsucht und Sünde
In die auf dich harrende Welt hinein.
Ohne dich ist nichts!
Nimm Glut von meiner Seele und trage sie fort.
Du bist der Strahl meines Licht's!
Gehe hin und bete mein Wort,
Wenn du schaffst, wenn du ruhst, wenn du hassest und liebst,
Wenn du nimmst oder gibst!"
Ich tat es nicht,
Ich warf nur Schatten, nie ein Licht,
Und nicht, was ich erschaffe, geht
Gott entgegen mit einem Gebet.
An Siegfried
Trebitsch
Alfons
Petzold . 1882 - 1923
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