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Georg Kulka
Der
Stiefbruder . 1. Auflage 1920
Ausflucht
Keine
Hoffnung saugt aus meiner Stirne
Eine Sendung, die den Schlaf erschlägt!
Freundin über aufgestülptem Hirne,
Ferne witternd, Dächer dunstig trägt.
Trichter schlössen sich, die heiß uns luden -
War es Tod .. (hohl donnert Ungefähr -);
Leben ließen wir wie Jahrmarktsbuden -
War es Leben .. (Schauen streift kein Meer -).
Glanz lebendigen Gesichtes, rund gestrahlt als Ziel,
Hat der Worte fein gezackte Säge
Ganz gespalten, er fällt ins Profil ..
O Vertrauen, daß ein Blatt sich stürzend rege,
Auferlegtem Andrang folge eigenwillig,
Zierlich von Alleinsamkeit belogen,
Nichts verwehe, das es nicht erfüllt; wie billig
War die Hülle, die ihm Gott entzogen ..
Speiend schleudert schmächtiges Gefäß
Meines Munds die trüben Lauen starrend
An die klaffe Klippe Erde, die, gemäß
Ihrem Ur-Sprung, triftiger verharrend,
Jählings wie in aufgeworfne Frau
Ein Entsiegeln mir auch senkt unendlich -
Gold und Schmerzen schimmern ungenau,
Die empörten Pfade werden ländlich,
Kehren ärmer wieder, doch verständlich,
Und ihr Schatten ballt sich blau - :
Eiland schäume, Seitdem zu vergessen,
Wo es leichter fiele, d e i n e Spur zu sammeln
Und Begegnungen; leicht, unermessen,
Wankend quer durchs Grab den Schrei zu stammeln:
"...
...
...
..."
Georg
Kulka . 1897 - 1929
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