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Georg Kulka
Der
Stiefbruder . 1. Auflage 1920
Für ein Pferd
I
Schlag Gestampf. Ist dies der letzte Lauf:
Es gibt ein Gutsein, und höret nimmer auf.
Ritt und Rasen verloht.
Es kommt ein Masten nach Fasten. Ich weiß ein Rasten nach Hasten.
Es ist ein sanfter Reiter,
der heißt Tod.
II
Kolonne wuchs dem harten Wald entgegen,
Der näher harrte, daß sie ihn berühre,
Als (Osten Direktion! ..) schmerzliche Schwüre
Ein edles Tier sprach mit dem Abendsegen.
Ein Bein stach, kühner Baum, in Ungewissen
Und trug Gedärm spätgütig zu den Sternen.
Sie erhoben, um sich zu entfernen,
Ihre Augen brandzerrissen.
III
Sei gesegnet. Dein wurden die Gluten,
In denen die Millionen geistern und verbluten.
Da wir in Sappen winden uns, verzehren
Dich Geliebten Götter sich zu Ehren.
Kehrt euch!! Nie werden deine Lippen lachen,
Wenn Wagenräder und Zugslagen krachen.
Nie fassen Halme Hafer deiner Seele.
Nimmer hüten Mauern das Gequäle
Dieser Nächte, Märsche und Erwachen.
Weh, der Arsch ist Höllenrachen.
Flugbahn denkt an alte Melodien.
Ein Pferd starb weltenlang. Die Wiesen knien.
Georg
Kulka . 1897 - 1929
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