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Georg Kulka
Der
Stiefbruder . 1. Auflage 1920
Wie jene Nacht
Wie jene Nacht, schon schwerer in dem Winde,
Von den Herzen strömte und Gehirnen:
(Wie blässer werdend blasse Stirnen,
Zartheit und Licht entflattern einem Kinde ..):
Erhöhte Nacht. Vermißtem Feuer rauchen
Gewölk und Flur entgegen, die uns gern verschonen.
Aufquellen nasse Köpfe - gleich Ballonen -,
Darin Kommandos auf- und niedertauchen.
Die Leiber sind wie Leinwand ausgebreitet,
So liegt in Demut Wille hinter Apostrophen.
Wir sind verhört und sind verdammt zum Nichtsmehrhoffen;
Die Pflichten sind gezückt und feindbereitet.
Erlös uns - hohe Nacht - mit Gasen und Granaten,
Laß Bajonett und Brand dies Aug versehren:
Wir haben deinen Schlaf geschändet mit Gewehren,
Wir haben deinen Leib zerstört mit Huf und Spaten.
Laß nicht die blutige Hand stolz aus dem Handschuh steigen,
Nicht ohne Schuld aus Schlamm und Schleim uns auferstehen;
Nimm Mut, Begier und Leben als Trophäen,
Mach unsern roten Athem dir leibeigen -
Bis unsre Reuen milden Samen säen
Und vor dem Thau und sanften Tier sich neigen.
Georg
Kulka . 1897 - 1929
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