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Gedichte, Lyrik, Poesie

Das Schlafzimmer
162 Bücher



Heinrich Lautensack
Das Schlafzimmer . 1. Auflage 1911



Die Apotheose der Zahnbürste

Wie ich von blindem Schlaf - als wie ein junges Tier
ganz eingekrümmt erst noch - aufschnauf': was deucht mir schier?
Auf meinem Waschtisch dort, im sonn'gen Wasserglas
ein paar Schneeglöckchen steh'n! Ei, wer denn tat mir das?
Ihr Anblick leiht dem Mund, der noch von Träumen brack
als wie ein Leimtopf schmeckt, himmlischen Vorgeschmack!
Wie eine Hummel stürz' ich auf die Blume hin -
da war's die Zahnbürste, die mir ein Blühen schien ...

Dies edle Instrument wird stets von mir gebraucht
- recht eine Blüte, so mir ihren Duft einhaucht.
Und hab' ich nachts zuvor gezecht, geliebt, geraucht,
soviel ich immer wollt' - der Zauberstab, der taucht
mich wie in Rosenwasser -
                        So verjüngt an Munde,
geht's doppelt jung zum Morgenkuss und - Morgenschäferstunde.


  Heinrich Lautensack . 1881 - 1919






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Die Apotheose der Zahnbürste, Heinrich Lautensack