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Adelbert von Chamisso
Gedichte
. 1836
Lass ruh'n die Todten
Es ragt ein altes Gemäuer
Hervor aus Waldesnacht,
Wohl standen Klöster und Burgen
Einst dort in herrlicher Pracht.
Es liegen im kühlen Grunde
Behauene Steine gereiht:
Dort schlummern die Frommen, die Starken,
Die Mächt'gen der alten Zeit.
Was kommst du bei nächtlicher Weile
Durchwühlen das alte Gestein?
Und förderst herauf aus den Gräbern -
Nur Staub und Todtengebein!
Unmächtiger Sohn der Stunde,
Das ist der Zeiten Lauf.
Laß ruh'n, laß ruh'n die Todten,
Du weck'st sie mit Klagen nicht auf.
Adelbert
von Chamisso . 1781 - 1838
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