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Friedrich Schiller
Gedichte . 1804



Dithyrambe

Nimmer, das glaubt mir,
Erscheinen die Götter,
Nimmer allein.
Kaum daß ich Bacchus den lustigen habe,
Kommt auch schon Amor, der lächelnde Knabe,
Phöbus der Herrliche findet sich ein.
        Sie nahen, sie kommen
        Die Himmlischen alle,
        Mit Göttern erfüllt sich
        Die irdische Halle.

Sagt, wie bewirth' ich,
Der Erdegebohrne,
Himmlischen Chor?
Schenket mir euer unsterbliches Leben,
Götter! Was kann euch der Sterbliche geben?
Hebet zu eurem Olymp mich empor.
        Die Freude, sie wohnt nur
        In Jupiters Saale,
        O füllet mit Nektar,
        O reicht mir die Schale!

Reich ihm die Schale!
Schenke dem Dichter
Hebe nur ein.
Netz' ihm die Augen mit himmlischem Thaue,
Daß er den Styx, den verhaßten, nicht schaue,
Einer der Unsern sich dünke zu seyn.
        Sie rauschet, sie perlet,
        Die himmlische Quelle,
        Der Busen wird ruhig,
        Das Auge wird helle.


  Friedrich Schiller . 1759 - 1805






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