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Zu guter Letzt
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Wilhelm Busch
Zu guter Letzt . 1. Auflage 1904



Des morgens früh, sobald ich mir
    Mein Pfeifchen angezündet,
Geh ich hinaus zur Hinterthür,
    Die in den Garten mündet.

Besonders gern betracht ich dann
    Die Rosen, die so niedlich;
Die Blattlaus sitzt und saugt daran
    So grün, so still, so friedlich.

Und doch wird sie, so still sie ist,
    Der Grausamkeit zur Beute;
Der Schwebefliegen Larve frisst
    Sie auf bis auf die Häute.

Schluppwespchen flink und klimperklein,
    So sehr die Laus sich sträube,
Sie legen doch ihr Ei hinein
    Noch bei lebendgem Leibe.

Sie aber sorgt nicht nur mit Fleiß
    Durch Eier für Vermehrung;
Sie kriegt auch Junge hundertweis
    Als weitere Bescherung.

Sie nährt sich an dem jungen Schaft
    Der Rosen, eh sie welken;
Ameisen kommen, ihr den Saft
    Sanft streichelnd abzumelken.

So seh ich in Betriebsamkeit
    Das hübsche Ungeziefer
Und rauche während dieser Zeit
    Mein Pfeifchen tief und tiefer.

Daß keine Rose ohne Dorn,
    Bringt mich nicht aus dem Häuschen.
Auch sag ich ohne jeden Zorn:
    Kein Röslein ohne Läuschen!


  Wilhelm Busch . 1832 - 1908






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