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Zu guter Letzt
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Wilhelm Busch
Zu guter Letzt . 1. Auflage 1904



Geld gehört zum Ehestande,
Hässlichkeit ist keine Schande,
    Liebe ist beinah absurd.
Drum, du nimmst den Junker Jochen
Innerhalb der nächsten Wochen.
    Also sprach der Ritter Kurt.

Vater, flehte Kunigunde,
Schone meine Herzenswunde,
    Ganz umsonst ist dein Bemühn.
Ja, ich schwör's bei Erd und Himmel,
Niemals nehm ich diesen Lümmel,
    Ewig, ewig hass ich ihn.

Nun, wenn Worte nicht mehr nützen,
Dann so bleibe ewig sitzen,
    Marsch mit dir in's Burgverließ.
Zornig sagte dies der Alte,
Als er in die feuchte kalte
    Kammer sie hinunterstieß.

Jahre kamen, Jahre schwanden,
Nichts im Schlosse blieb vorhanden
    Außer Kunigundens Geist.
Dort, wo graue Ratten rasseln,
Sitzt sie zwischen Kellerasseln,
    Von dem Feuermolch umkreist.

Heut noch ist es nicht geheuer
In dem alten Burggemäuer
    Um die Mitternacht herum.
Wehe, ruft ein weißes Wesen,
Will denn Niemand mich erlösen?
    Doch die Wände bleiben stumm.


  Wilhelm Busch . 1832 - 1908






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