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Zu guter Letzt
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Wilhelm Busch
Zu guter Letzt . 1. Auflage 1904



Hans, der soeben in der Stadt
Sein fettes Schwein verwerthet hat,
Ging spät nachhaus bei Mondenschein.
Ein Fremder folgt und holt ihn ein.
    Grüßgott, rief Hans, das trifft sich gut,
Zuzweit verdoppelt sich der Muth.
    Der Fremde denkt: Ha zapperlot,
Der Kerl hat Geld, ich schlag ihn todt,
Nur nicht von vorn, daß er es sieht,
Dagegen sträubt sich mein Gemüth.
    Und weiter gehn sie allgemach,
Der Hans zuvor, der Fremde nach.
    Jetzt, denkt sich dieser, mach ich's ab,
Er hob bereits den Knotenstab.
    Was gilt die Butter denn bei euch?
Fragt Hans und dreht sich um zugleich.
    Der Fremde schweigt, der Fremde stutzt,
Der Knittel senkt sich unbenutzt.
    Und weiter gehn sie allgemach,
Der eine vor, der andre nach.
    Hier, wo die dunklen Tannen stehn,
Hier, denkt der Fremde, soll's geschehn.
    Spielt man auch Skat bei euch zuland?
Fragt Hans und hat sich umgewandt
    Der Fremde nickt und steht verdutzt,
Der Knittel senkt sich unbenutzt.
    Und weiter gehn sie allgemach,
Der eine vor, der andre nach.
    Hier, denkt der Fremde, wo das Moor,
Hier hau ich fest ihm hinter's Ohr.
    Und wieder dreht der Hans sich um.
Prost, rief er fröhlich, mögt ihr Rum?
Und zog ein Fläschlein aus dem Rock.
    Der Fremde senkt den Knotenstock,
Thät einen Zug, der war nicht schwach,
Und weiter gehn sie allgemach.
    Schon sind sie aus dem Wald heraus,
Und schau, da steht das erste Haus.
Es kräht der Hahn, es bellt der Spitz.
    Dies, rief der Hans, ist mein Besitz.
Tritt ein du ehrlicher Gesell
Und nimm den Dank für dein Geleit.
    Doch der Gesell entfernt sich schnell,
Vermuthlich aus Bescheidenheit.


  Wilhelm Busch . 1832 - 1908






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