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Karl Henckell
Im
Weitergehn . 1. Auflage 1911
Aufschwung
"Was ruft uns empor
Aus verdämmernden Tiefen,
Was löst uns die Ketten
Und hebt uns zum Licht?
Wir sind die Betrognen,
Die tausend Jahr schliefen,
Kein Gott kann uns retten
Mit fremdem Gericht.
Geklammert am Kreuz
Wir harrten auf Drüben,
Hochmütig vom Wahne
Genarrt und geduckt...
Blind tappte das Leben
Im Dumpfen und Trüben -
Gleich Blitz und Orkane
Jetzt reißt es und zuckt.
Die Sehnsucht schwoll,
Es durchsausen die Schwingen
Der kühnen Gedanken
Unhemmbar die Welt.
Wir müssen den Adel
Der Freiheit erringen,
Die Gnaden, sie schwanken -
Auf uns ist's gestellt."
Karl
Henckell . 1864 - 1929
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