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Karl Henckell
Weltmusik
. 1. Auflage 1918
Beim Rheinwein
Wie die Blume des edlen Weins
Duftet würzig und voll!
Wie so heiter das Spiel des Scheins,
Draus manch sonniges,
Erdenwonniges,
Herzerquickendes Lied entquoll!
Weisen Zechern neigt sich mein Sinn,
Die beim Traubensafte versunken
Ihrem Wesen tiefen Gewinn
Weltbeschaulicher Wahrheit getrunken.
Seele süßgesammelten Seins
Schimmert köstlich kühl mir entgegen,
Doch in dieser Perle des Rheins
Spiegelt sich ein glühender Segen.
Spiegeln Blicke blühender Fraun,
Sanftmelodische Lippen sich wieder,
Auf die Wunden des Lebens taun
Balsamtropfen der Torheit nieder.
Karl
Henckell . 1864 - 1929
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