Gottverlassen

Ich ging auf öden Gassen
und glaubt' mich gottverlassen
wahrhaftig, ganz und gar.
Ich meint', Gott müßt' mich hassen;
nicht konnt' die Hand ich fassen,
die mir die treuste war.

Nun weiß ich: ganz verlassen
nur war ich, daß Er fassen
sie immer fester konnt'.
... So halt denn beide Hände
und mach ein gutes Ende,
drin Leib und Seel sich sonnt.


  Karl Ernst Knodt . 1856 - 1917

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