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Karl Ernst Knodt
Neue
Gedichte . 1. Auflage 1902
An Herrn Handelsrat Ernst Nister
in Nürnberg
Ein stiller Wald und ein versteckter Ort
Ist Heimat unsern Herzen. Diese Welt
Thut oft so weh. Dann ists ein trauter Trost
Ein Thal zu wissen, das die Welt nicht kennt.
Doch dieses Thal kennt dich. Dein Name klingt
In allen Stimmen hier. Die Orgel singt
Ihn Sonntags durch des Kirchleins stillen Raum.
Im Silberscheine schmückt er den Altar.
Sein goldner Zug ziert eine tote Gruft -;
Doch goldner glänzt er aus des Armen Blick.
Die Jugend jubelt deinen Büchern Dank:
Wem blühte solcher Bilder Pracht zuvor?
Auch meine Seele klingt dir tiefen Dank
Für alle Güte deiner reichen Hand,
Die Haus und Herz und Lied so zart geschmückt. -
Ein friedevoller Glanz verklär dein Werk,
Den Abend deines Lebens kröne er!
Wo Werk und Wort, wo Herz und Hand so eins,
Da steht die Welt im Glanz des schönsten Scheins.
Karl
Ernst Knodt . 1856 - 1917
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