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Karl Ernst Knodt
Neue
Gedichte . 1. Auflage 1902
Klage der Verlornen
Zu spät! Zu spät!
Wer rettet? Wer rät?
Wir haben verloren
Den Weg zu den Thoren
Ins ewige Licht.
Auch finden wir nicht
Die Strasse zurück
Zum leuchtenden Glück
Zum Glück neu - lachenden Lebens.
Vergebens
Schien uns das Licht.
Am Willen zerbricht
Der Gottheit gütigste Gabe, -
Und wir ... wollten nicht ...
Nun ziehn wir zum gähnenden Grabe,
Zu Gräbern ohne Ruh. -
Hülle uns zu,
Mantel der Nacht,
Schirmende Macht
Aller von Schmerzen
Zerrissenen Herzen ...
Doch bricht ein Schein
Allmächt'ger Erlösung
In Höllen hinein -
Dann gieb Genesung
Der Sehnsucht der Sünder.
Heile, o Heiland,
Das Heimweh der Späten,
Die darum, Herr, beten:
Dass all' deine Kinder,
In Reue gereinigt,
Ein Himmel vereinigt.
Karl
Ernst Knodt . 1856 - 1917
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