An Hans am Ende

und seinen "Barmherzigen Samariter".

Demut ist nur Wenigen groß erschienen,
Und doch ist's auch größter Mannesmut - zu dienen ...
So siehst du hier im deutschen Tannenwalde
An einer einsam-stillen Bergeshalde
Im Kleid Hans Sachsens einen Ritter
Als neu-barmherzigen Samariter
Des Volkes blutende Seele mit Willen
In ihren klaffenden Wunden stillen.
Nicht achtet der treue Eckart des Spottes:
Er folgt nur der Stimme des inneren Gottes.
Auch achtet er nicht der Gefahren ringsum:
Er kniet im hehren Heiligtum,
Im Heiltum helfender Menschengüte,
Der heiligsten Krypte im deutschen Gemüte.
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Was gilt ihm fürstliche Gunst und Macht,
Wie sie dort lockend vom Schlosse lacht?- -
Oh! steigt herab, Ihr Männer und Frauen,
Von den Höhen des Lebens, das Leid zu erschauen,
Das unten auf tausend Wegen wandelt,
Und werdet ein Adel, der edel handelt,
Ein christlicher Adel deutscher Nation,
Wie längst ihn ersehnt der größte Sohn
Der Deutschen Geschichte. Oh! eint euch von Herzen,
Ihr klaffenden Stände, zur Lindrung der Schmerzen,
Mit denen des deutschen Volkes Seele,
Sich müht, - und helft, daß das Eine nicht fehle,
Das Beste, was einzig die flüchtige Zeit
Krönt mit der Weihe der Ewigkeit:
Glaube, der tätig in Liebe ist,
In Liebe, wie einst sie lebte Der Christ,
Der größte Samariter der Welt,
Daß Leben allein unser Leben erhellt.


  Karl Ernst Knodt . 1856 - 1917

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