Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Schlußsteine
162 Bücher



Hermann von Lingg
Schlußsteine . 1. Auflage 1878



Das Dauernde

Die zuerst Gedanken trugen
In die blinde Menschenwelt,
Aus dem Steine Feuer schlugen,
Und das Wort zum Wort gesellt,

Lange blieb noch ihr Gedächtniß
In der Völker Thatenlauf,
Und ihr Werk trug als Vermächtniß
Eine Zeit der andern auf.

In das Menschenmeer zerflossen
Ist der Stämme letzter Rest,
Die man einst als gottentsprossen
Pries bei jedem Siegesfest.

Uns erscheinen nur als Spiele
Aus der Kindheit uns'rer Welt,
Was sie dort als höchste Ziele
Für die Nachwelt aufgestellt.

Nun erklingen nur noch Sagen,
Wer ist, der noch Jener denkt,
Die des Geistes ersten Fragen
Einen Grundstein eingesenkt!

Die gegründet, was wir wissen,
Und darauf wir stehn, gebaut.
Die aus bangen Finsternissen
Ersten Strahl des Lichts geschaut?

Doch das Ideal der Zeiten
Kennt nur Wandlung, nicht Vergehn,
Und im ew'gen Vorwärtsschreiten
Bleibt es, als dies selbst, bestehn.


  Hermann von Lingg . 1820 - 1905






Gedicht: Das Dauernde

Expressionisten
Dichter abc


Lingg
Schlußsteine

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Das Dauernde, Hermann von Lingg