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Und all' die Kränze ...
162 Bücher



Rudolf Presber
Und all' die Kränze ... . 1. Auflage 1911



Sommertag

Ein Nymphchen, das im Ölwald lag
An einem sonnigen Sommertag,
Hört's plötzlich leise knallen,
Als wollten Tropfen fallen,
Als wollten Knospen springen
Und sich zum Lichte ringen ....

Und doch - der Ton, wie sonderbar!
Das Nymphchen strich zurück das Haar:
Den Leib am Boden schlangengleich
Schlich es durch Dickicht und Gesträuch,
Behende wie ein Echschen,
Das schlank geschmeid'ge Hexchen.

Dort an der Lichtung ei, ei, ei!
Da saßen unter Blumen zwei
Und - durft' es seinen Augen traun?
Hielt nicht der alte Vater Faun
Mit neckischem Gekose
Die Dryas dort im Schoße?

Und was wie fallende Tropfen klang
Und knallt', als ob ein Knöspchen sprang,
Das wirkten pressend Mund auf Mund
In dieser sel'gen Sommerstund'
Voll Licht und Duft und Gnade
Herr Faun und Frau Dryade.

Das Nymphchen in dem Baumversteck,
Das ward im Schauen froh und keck
Und dacht': Der Plätzchen gibt's noch mehr,
Und kommt ein Faunchen jetzt daher,
So möcht' ich das da drüben
Heimlich Gelernte üben ...

Und ob ein listig Faunchen kam,
Das blonde Nymphchen mit sich nahm,
Das weiß ich nicht. Doch der Chronist
Vermerkt: Im Ölwald wird geküßt
Genau wie unter Eichen
Und Buchen und dergleichen.


  Rudolf Presber . 1868 - 1935






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