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Karl Stamm
Der
Aufbruch des Herzens . 1. Auflage 1919
An die Unkekannte
Du hast dich lang genug in mir verdichtet.
Wie viele Träume wirkten dir das Kleid!
Dein Name läutet her, unendlich weit.
Du hörst ihn nicht, hast auf das Sein verzichtet.
O aufersteh! Hell ist der Tag gelichtet.
Verjüngte, hebe dich in meine Zeit!
Erwach und werde! Alles ist bereit.
Des Gartens Blühn sind wir durch Blühn verpflichtet ...
Ich weiß, es wird sich nun und nie begeben.
Bleib, wie du bist, unwirklich, und nicht Traum,
nicht Flamme, Iicht - und dennoch tiefstes Leben.
Birgst Glück in dir, wie weißer Wolke Saum.
Von fern laß mich in deinen Zügen lesen.
Nicht näher! Bleib! Nimm dir nicht selbst dein Wesen.
Karl
Stamm . 1890 - 1919
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