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Gedichte, Lyrik, Poesie

Aus der Heimat und Fremde
162 Bücher



Friedrich von Bodenstedt
Aus der Heimat und Fremde . 1856/1859



An W. A.

Du fragst, warum ich nie etwas erwiedert,
Wenn Pfuscher hämisch mein Gedicht zergliedert,
Warum ich jeden Ausfall ihrer Dummheit
Trug mit des Gleichmuths, der Verachtung Stummheit?

Ich kenne diese Kritikaster alle,
Der Hochmuth kam bei ihnen nach dem Falle -
Sie haben einstmals auch ihr Lied gesungen
Und, zornig daß es ungehört verklungen,
Sich auf die Rezensentenbank gesetzt,
Des Durchfalls bittre Pille zu versüßen,
Und urteln über bessre Dichter jetzt,
Als wären sie der Staub zu ihren Füßen.

Viel giebt's dergleichen kritischen Janhagel,
Doch keiner trifft je auf den Kopf den Nagel,
Denn schlechte Dichter find auch schlechte Richter.
Kann eine Krähe Nachtigallen schätzen?
Ein Frosch der Lerche sich zum Richter setzen?
Dem, der es ehrlich meint mit seiner Kunst,
Ist rechter Tadel höchst erwünschte Gunst;
Doch stört den Weisen nie was Thorheit spricht,
Ihr Tadel beugt, ihr Lob erhebt ihn nicht.


  Friedrich von Bodenstedt . 1819 - 1892






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An W. A., Friedrich von Bodenstedt