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Friedrich von Bodenstedt
Aus
der Heimat und Fremde . 1856/1859
Meerfahrt
Scharf blies der Wind, hoch ging die See,
Dumpfbrausend, wildbeweglich;
Ich lag allein in stummem Weh,
Unglücklich, trüb unsäglich.
An selige Tage dachte ich,
An Glück, zu früh entschwunden,
Wo schnell wie die Stunde der Tag verstrich,
Jetzt schlichen wie Tage die Stunden.
Ein Stern ging auf in später Nacht
Und zitterte kalt durch's Dunkel -
Er hat die Nacht nicht hell gemacht
Mit seinem bleichen Gefunkel.
Und steigen auch in der Zeiten Lauf,
Wenn der Tag des Lebens vollbracht ist,
Erinnerungen wie Sterne auf:
Sie zeigen nur daß es Nacht ist.
Friedrich
von Bodenstedt . 1819 - 1892
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