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Friedrich von Bodenstedt
Aus
der Heimat und Fremde . 1856/1859
She walks in beauty
Sie geht in Schönheit wie die Nacht,
Die wolkenlos voll Sternenlicht,
Des Lichtes wie des Dunkels Pracht
Vereint ihr strahlend Angesicht:
Solch milden Glanzes Zaubermacht
Verlieh dem Tag der Himmel nicht.
Ein Schatten mehr, ein Strahl von Licht,
Die Schönheit würd' es nicht mehr sein,
Der Glanz der dunklen Locken nicht,
Des Angesichts verklärter Schein,
Draus jeglicher Gedanke spricht,
Wie seine Wohnung licht und rein.
Die reine Wang' und Stirn belebt,
Noch unentweiht von Weh und Groll,
Ein Lächeln das das Herz erhebt,
Ein Aug' das nie von Kummer schwoll,
Ein Geist der ganz in Frieden lebt,
Ein Herz deß Liebe unschuldvoll.
Friedrich
von Bodenstedt . 1819 - 1892
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