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Friedrich von Bodenstedt
Aus
der Heimat und Fremde . 1856/1859
XVI.
Dich sandte Gott zu diesem Erdenthal,
Damit den Menschen, die nach Höherm streben,
Trotz Noth und Kummer doch nicht ganz im Leben
Verloren geh' der Schönheit Ideal.
Du bist uns aufgerichtet als ein Mal
Der Macht, die Gott der Schönheit hat gegeben,
Das Göttliche im Menschen zu beleben -
Ungöttliches verdorrt in Deinem Strahl.
Gluthborn der Schönheit, sprühe Deine Flammen
Für alle Menschen, die vom Lichte stammen, -
Wer Dir nicht huldigt, mag sich selbst verdammen.
In jedes Herz, das fühlt, wirf zündend Funken,
Bis alle Welt von Deinem Zauber trunken
In Huldigung zu Füßen Dir gesunken.
Friedrich
von Bodenstedt . 1819 - 1892
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