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Friedrich von Bodenstedt
Aus
der Heimat und Fremde . 1856/1859
Die Welt geht aus den Fugen
(1848.)
Die Welt geht aus den Fugen,
Die Zeit naht der Zerstörung;
Durch alle Lande schlugen
Die Flammen der Empörung:
Doch mag das All zertrümmern,
Aufgehn die Welt in Flammen:
Wir
schauen lächelnd zu!
Wir lassen's uns nicht kümmern,
Wir halten fest zusammen,
Edlitam!
ich und Du!
Es jubelt rachetönig,
Es jauchzt in wildem Hohne -
Kein Kaiser und kein König
Sitzt ruhig auf dem Throne;
Nur uns erwächst kein Schaden:
Was mich geplagt und
kränkte,
Schmilzt
jetzt in Liebe hin,
Für Dich, von Gottes Gnaden
Des Herzens unumschränkte
Alleingebieterin!
Es strebt die Welt nach Spaltung
Und trotziger Verneinung -
Wir streben nach Erhaltung
Und liebender Vereinung!
Du bist das Heil der Welt mir,
Mir eine Welt des Heiles:
Dir
jauchz' ich selig zu!
Mein schönes Loos gefällt mir,
Komm her mein Kind und theil'
es,
Herzliebes
Mädchen Du!
Friedrich
von Bodenstedt . 1819 - 1892
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