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Gottfried August Bürger
Gedichte . 1789



Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien, nach vorgeschriebenen Endreimen, am 21. Nov. 1784

Am Herzen, wie am Geist, längst dumpf, und stumpf, wie - Bley,
Wähnt' ich - ein schlechtes Ziel! - vor Amors Pfeil mich - frey.
Bekannt mit meinem Werth, an Leib und Seele - Fratze,
Frißt, dacht' ich, wie ich bin, mich weder Hund noch - Katze.
Ich würgt' an Vers und Reim, als steckt' im Hals ein - Pflock,
Und langsam schlich mein Witz, wie Aarons Sünden - Bock.
Da, Fiekchen, tratst du auf, an Kraft ein Lebens - Engel,
Bewegtest zum Bimbam der Zunge trägen - Schwengel.
Nun, däucht mir, komm' ich fast von neuem in den - Schuß.
Ganz fraß vielleicht der Wurm mich nicht zur tauben - Nuß.
Ha! tränktest du mich nun mit deiner Liebe - Sprudel,
So lernt' ich dein Apport noch wie der jüngste - Pudel.
Dir spräng' ich übern Stock und tanzt' im bunten - Frack,
Als Aeffchen oder Bär, zum pohlnschen Dudel - Sack.


  Gottfried August Bürger . 1747 - 1794






Gedicht: Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien, nach vorgeschriebenen Endreimen, am 21. Nov. 1784

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Aufgegebene Liebeserklärung an Sophien, nach vorgeschriebenen Endreimen, am 21. Nov. 1784, Gottfried August Bürger