Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Gedichte
162 Bücher



Theodor Fontane
Gedichte . 1898



Die zwei Raben

    Ich ging über's Haidemoor allein,
Da hört ich zwei Raben kreischen und schrein;
Der eine rief dem andern zu:
""Wo machen wir Mittag, ich und Du!""

    "Im Walde drüben liegt unbewacht
Ein erschlagener Ritter seit heute Nacht,
Und niemand sah ihn in Waldesgrund,
Als sein Lieb und sein Falke und sein Hund.

    "Sein Hund auf neuer Fährte geht,
Sein Falk auf frische Beute späht,
Sein Lieb ist mit ihrem Buhlen fort, -
Wir können speisen in Ruhe dort.

    "Du setzest auf seinen Nacken dich,
Seine blauen Augen, die sind für mich,
Eine goldene Locke aus seinem Haar
Soll wärmen das Nest uns nächstes Jahr.

    "Manch einer wird sprechen: ich hatt' ihn lieb!
Doch keiner wird wissen, wo er blieb,
Und hingehn über sein bleich Gebein
Wird Wind und Regen und Sonnenschein."


  Theodor Fontane . 1819 - 1898






Gedicht: Die zwei Raben

Expressionisten
Dichter abc


Fontane
Gedichte

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Die zwei Raben, Theodor Fontane