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Ferdinand Freiligrath
Gedichte
. 1848
"Prinz Eugen, der edle Ritter."
Zelte, Posten, Werda-Rufer!
Lust'ge Nacht am Donauufer!
Pferde stehn im Kreis umher
Angebunden an den Pflöcken;
An den engen Sattelböcken
Hangen Karabiner schwer.
Um das Feuer auf der Erde,
Vor den Hufen seiner Pferde
Liegt das östreich'sche Piket.
Auf dem Mantel liegt ein Jeder,
Von den Tschacko's weht die Feder,
Leutnant würfelt und Kornet.
Neben seinem müden Schecken
Ruht auf einer wollnen Decken
Der Trompeter ganz allein:
"Laßt die Knöchel, laßt die Karten!
Kaiserliche Feldstandarten
Wird ein Reiterlied erfreuen!
Vor acht Tagen die Affaire
Hab' ich, zu Nutz dem ganzen Heere,
In gehör'gen Reim gebracht;
Selber auch gesetzt die Noten;
D'rum, ihr Weißen und ihr Rothen!
Merket auf und gebet Acht!"
Und er singt die neue Weise
Einmal, zweimal, dreimal leise
Denen Reitersleuten vor;
Und wie er zum letzten Male
Endet, bricht mit einem Male
Los der volle kräft'ge Chor:
"Prinz Eugen, der edle Ritter!"
Hei, das klang wie Ungewitter
Weit in's Türkenlager hin.
Der Trompeter thät den Schnurrbart streichen,
Und sich auf die Seite schleichen
Zu der Marketenderin.
Ferdinand
Freiligrath . 1810 - 1876
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