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Ferdinand Freiligrath
Gedichte
. 1848
Nebel
1836.
Der Nebel senkt sich düster auf das Land,
Und düster schreit' ich an der Seebucht Strand
Durch das Gefild, das winterliche, kahle;
Sieh', auf dem glatten Wasserspiegel ruht
Die untergeh'nde Sonne, roth wie Blut:
So lag das Haupt des Täufers in der Schale!
Und dieses Haupt ist Alles, was ich seh';
Sonst Nebel nur, und eine Hand breit See!
Verborgen steh' ich da vor allem Volke.
Kein Auge, das durch diesen Schleier blickt!
Mir ist, als hätte mich der Herr entrückt
Der Welt in einer finstern Wolke!
In einer Wolke, schwerer Wetter voll!
Mir ist, als zürn' in ihr, wie das Geroll
Des Donners, meines Liedes Dräu'n; - als fahre,
Wie niederführt der Blitz aus dunkler Luft,
So mein Gedanke zuckend durch den Duft,
Daß zündend er sich draußen offenbare!
O, laßt ihn brechen durch den grauen Flor!
O, schreibt dem glüh'nden keine Wege vor!
Er ist ein Blitz! wohlan, so laßt ihn blitzen! -
Der Nebel senkt sich düster auf das Land;
Ich aber will auf dieser Dün' am Strand,
Aus einer Wolke zu euch redend, sitzen!
Ferdinand
Freiligrath . 1810 - 1876
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