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Ferdinand Freiligrath
Gedichte
. 1848
Fallen is thy Throne
nach Thomas Moore
Nun traur' in Schweigen, Israel!
Gefallen ist dein Thron!
Auf deinen Zinnen lastet Staub,
Auf deinen Kindern Hohn,
Kein Frühthau mehr befeuchtet
Dir Etham's dürr Gestad,
Und keine Wolk' erleuchtet
Dir fürder deinen Pfad!
Du liebtest, Herr, Jerusalem -
Dein eigen war es ganz;
Zum Throne deiner Herrlichkeit
Gereichte dir sein Glanz:
Bis, zorn'gen Strahls, das Wetter
In deinen Oelbaum schlug;
Bis Juda falsche Götter
In Salems Schreine trug.
Da sank dein Stern, o Solyma;
Da floh dein Ruhm, wie Spreu;
Wie Haide, die der Wirbelwind
Führt durch die Wüstenei.
Schweigend und wüst die Hallen,
Wo geblitzt der Mächt'gen Kleid!
Die Thürm' ins Thal gefallen,
Die Baal's Dienst entweiht!
"Nun, Assur, würge!" sprach der Herr;
"Zeuch her, du Volk von fern!
Zu Boden ihre Mauern wirf,
Denn sie sind nicht des Herrn!
Bis ein Geschrei verkündet
Der Tochter Zion Qual;
Bis jammernd sie sich windet
In Hinnom's Würgethal!"
Ferdinand
Freiligrath . 1810 - 1876
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