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Johann Wolfgang von Goethe
Gedichte
. 1825
Frühzeitiger Frühling
Tage der Wonne
Kommt ihr so bald?
Schenkt mir die Sonne,
Hügel und Wald?
Reichlicher fließen
Bächlein zumahl.
Sind es die Wiesen?
Ist es das Thal?
Blauliche Frische!
Himmel und Höh'!
Goldene Fische
Wimmeln im See.
Buntes Gefieder
Rauschet im Hain,
Himmlische Lieder
Schallen darein.
Unter des Grünen
Blühender Kraft
Naschen die Bienen
Summend am Saft.
Leise Bewegung
Bebt in der Luft,
Reizende Regung,
Schläfernder Duft.
Mächtiger rühret
Bald sich ein Hauch,
Doch er verlieret
Gleich sich im Strauch.
Aber zum Busen
Kehrt er zurück,
Helfet, ihr Musen,
Tragen das Glück!
Saget seit gestern,
Wie mir geschah?
Liebliche Schwestern,
Liebchen ist da!
Johann
Wolfgang von Goethe . 1749 - 1832
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