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Johann Wolfgang von Goethe
Gedichte . 1825



Kriegserklärung

Wenn ich doch so schön wär'
Wie die Mädchen auf dem Land!
Sie tragen gelbe Hüte
Mit rosenrothem Band.

Glauben, daß man schön sey,
Dächt' ich, ist erlaubt.
In der Stadt ach! ich hab' es
Dem Junker geglaubt.

Nun im Frühling ach! ist's
Um die Freuden gethan;
Ihn ziehen die Dirnen,
Die ländlichen, an.

Und die Taill' und den Schlepp
Verändr' ich zur Stund',
Das Leibchen ist länger,
Das Röckchen ist rund.

Trage gelblichen Hut,
Und ein Mieder wie Schnee;
Und sichle mit andern
Den blühenden Klee.

Spürt er unter dem Chor
Etwas Zierliches aus;
Der lüsterne Knabe
Er winkt mir ins Haus.

Ich begleit' ihn verschämt,
Und er kennt mich noch nicht,
Er kneipt mir die Wangen
Und sieht mein Gesicht.

Die Städterin droht
Euch Dirnen den Krieg,
Und doppelte Reize
Behaupten den Sieg.


  Johann Wolfgang von Goethe . 1749 - 1832






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