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Franz Grillparzer
Gedichte
. 1872
Bescheidenes Loos
Bei dem Klang des Saitenspieles
Geh' ich einsam und allein;
Habe wenig, brauchte Vieles,
Doch das Wenige ist mein.
Amor lauscht in Rosenhecken,
Winkt, halb Spott, zu sich hinein;
Spiel mit Kindern, Kind, Verstecken!
Mich laß ruhig und allein.
Und das Glück voll goldner Spangen
Zeigt den reichgefüllten Schrein;
Kommst geflogen, ich gegangen,
Flieg' du hin, ich geh' allein.
Schau, der Ruhm am Rand der Fernen
Glänzt in heller Zeichen Schein; -
Wen gelüstet's nach den Sternen?
Man betrachtet sie allein.
Misse gern ein buntes Vieles,
Hätt' ich mich erst und was mein!
Bei dem Klang des Saitenspieles
Geh' ich einsam und allein.
Franz
Grillparzer . 1791 - 1872
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