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Franz Grillparzer
Gedichte
. 1872
Am Grabe Mozarts, des Sohnes
(1844.)
So bist du endlich hingegangen,
Wohin der Geist dich ewig zog,
Und hältst den Großen dort umfangen,
Der adlergleich zur Sonne flog.
Daß Keiner doch dein Wirken messe,
Der nicht der Sehnsucht Stachel kennt,
Du warst die trauernde Cypresse
An deines Vaters Monument.
Wovon so viele einzig leben,
Was Stolz und Wahn so gerne hört,
Des Vaters Namen war es eben,
Was deiner Thatkraft Keim zerstört.
Begabt, um höher aufzuragen,
Hielt ein Gedanke deinen Flug;
Was würde wohl mein Vater sagen? -
War, dich zu hemmen, schon genug.
Und war's zu schaffen dir gelungen,
Was manchen Andern hoch geehrt,
Du selbst verwarfst es - kaum gesungen,
Als nicht des Namens Mozart werth.
Nun öffnen sich dem guten Sohne
Des großen Vaters Arme weit,
Er gibt der Kindestreu' zum Lohne
Ein Theilchen der Unsterblichkeit.
Der Name, dir ein Schmerzgenosse,
Er wandelt sich von heut' in Glück;
Tönt doch von Salzburgs Erzkolosse
Ein Echo auch für dich zurück.
Wenn dort die Menge sich versammelt,
Ehrfürchtig Schweigen Alle bannt,
Wer dann den Namen Mozart stammelt,
Hat ja den deinen auch genannt.
Franz
Grillparzer . 1791 - 1872
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