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Franz Grillparzer
Gedichte
. 1872
Frühlingsgedanken
im Garten vor einem knospenden
Strauche.
Mutter.
Wie die Knospen schwellend blitzen!
Schon geht auf der Blüthe Stern;
Zieren wird er, und auch nützen,
Blum' und Frucht, so mag ich's gern.
Dichter.
Fröhlich bin ich wie ein König,
Mir gefällt der wackre Strauch;
Schläft acht Mond', blüht dann ein wenig,
Ei bei Gott! so mach ich's auch. -
Mädchen.
Weiß der Unschuld, Roth der Freude,
Bei der Zukunft frommem Grün,
Prangt auf seiner Blüthen Kleide,
Und gen Himmel sehn sie hin.
Fahnenjunker.
Weiß und Roth mit Grün umwachsen,
Recht gut kaiserlich, fürwahr!
Kriegt man Lust, sich rumzubaxen,
Beut er schlanke Gerten dar.
Gärtner,
als Epilog, den Vorübergehenden nachsehend.
Ei, daß dich! mit Hoffen, Freuen,
Mit Erwartung, Blüth' und Frucht!
Heute Nacht wird's, denk' ich, schneien,
Dann kommt morgen her, und sucht.
Franz
Grillparzer . 1791 - 1872
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