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Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



An die Kunstreiterin Pauline Cuzent

(1846.)

Ein armer Liedersänger muß
Dich Treffliche besingen,
Er sucht sich auf den Pegasus,
So gut es geht, zu schwingen.

Wiewohl er Raum zum Sitzen fand,
Doch hindern ihn die Flügel;
Nur eine sich're Meisterhand
Führt mit Erfolg den Zügel.

Denn Pegasus, das Musenpferd,
Ist nicht im besten Gange;
Mir wird, erwäg' ich deinen Werth,
Für meine Leistung bange.

Die Schule ward ihm längst zur Pein,
In unsern wirren Zeiten;
D'rum, willst du gut besungen sein,
Mußt du ihn Schule reiten.

Lass' "Kapitain", lass' "Buridan",
Lass' "Auriol", lass' "Robert";
Du hast auf diesen in der Bahn
Schon Ruhm genug erobert.

Ach setze dich auf "Pegasus"
Ja, den nimm in die Lehre,
Mit Sporn und Gerte, Wort und Kuß,
Gewiß macht er dir Ehre.

Daß er nicht plan- und regellos
Voll wilder Launen schweife,
Nicht mehr zu kecken Sprüngen bloß,
In rascher Hast ausgreife;

Daß er mit inn'rer, fester Kraft
Auch Anmuth sanft verbinde
Und selbst im Sturm der Leidenschaft,
Den Weg des Schönen finde!

Ja fuhre ihn, ja reit' ihn zu,
Mit lächelnder Geberde,
Mit deiner lieblich-stolzen Ruh',
Du Herrscherin zu Pferde.

Und stieg'st du ab, sodann mag sich
Ein Dichter auf ihn schwingen;
Pauline, dann besing' er dich,
Dann wird das Lied gelingen.


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






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