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Karl von Holtei
Gedichte
. 4. Auflage 1856
21.
Es tritt ein Mann, passabel angekleidet,
Dir in das Haus und spricht mit kühner Haltung
Von Künstlerneid und unglücksel'ger Spaltung,
Bei welcher schweigendes Verdienst nur leidet.
Indem er seinen eig'nen Werth beeidet,
Klagt er ob ungebührlicher Verwaltung,
Und schreitet zu gar zierlicher Entfaltung
Des Blatts, an dem sein Blick sich gierig weidet.
Er reicht es Dir. Aus seinem Munde wehen
Des Brannteweins gewalt'ge Höllendünste;
Du ekelst Dich: das ist, was er bezweckte!
Wenn Du nicht giebst, so wird er auch nicht gehen.
Du giebst! Er geht! - Die Priester dieser Künste
Benamsen das in ihrem Stil: Collecte.
Karl
von Holtei . 1798 - 1880
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