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Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



24.

Als in der bangen Todesstunde
Ich, heiß durchglüht von wildem Gram,
Den letzten Kuß von ihrem Munde,
Von ihren kalten Lippen nahm;

Da sah sie mit gebroch'nen Blicken
Mir liebevoll in's Angesicht,
Versuchte meine Hand zu drücken
Und war zu schwach - und konnt' es nicht!

Schon hörte ich das dumpfe Röcheln
In ihrer treuen, kranken Brust,
Sie aber konnte lieblich lächeln,
Weil sie ihr Leben treu gewußt.

Sie schien zu schlafen, nicht zu scheiden,
Ihr liebes Antlitz blieb sich gleich,
Und ohne Todeskampf zu leiden
Starb sie, ein Engel mild und bleich.


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






Gedicht: Als in der bangen Todesstunde

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Als in der bangen Todesstunde, Karl von Holtei