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162 Bücher



Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



49.

Es trocknen Thränen, laute Klagen schweigen,
Die tiefen Nächte düst'ren Angesichtes
Entfliehen vor dem Glanze hellern Lichtes;
Der Traurigste kann bald sich lustig zeigen.

Man sieht ihn in des Lebens Jubel steigen -
Doch wenn sein Herz zu jauchzen scheint, dann bricht es,
Bricht unter'm Druck schmerzlastenden Gewichtes:
Solch ein verhaßt Geschick ward mir zu eigen.

O weil ich lache, lärme, schwärm' und tobe,
Glaubt nicht, es sei ein Regen heit'rer Lust,
Frisch lächle mir und neu ein neues Leben?

's ist der Verzweiflung letzte wilde Probe:
Ob noch ein Funke glimme in der Brust?
Er glimmt. - Zur Flamme wird er sich nicht heben.


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






Gedicht: Es trocknen Thränen, laute Klagen schweigen

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Es trocknen Thränen, laute Klagen schweigen, Karl von Holtei