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Karl von Holtei
Gedichte . 4. Auflage 1856



Gassenhauer

Mel. Sah ein Knab' ein Röslein steh'n etc.

Viele schelten, daß mein Lied,
Nach bekannten Weisen,
Immer hin und wieder zieht;
Wollen d'rum das arme Lied
Gassenhauer heißen.
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!

Durch die Gassen haut sich schwer,
Nach bekannten Weisen,
Solch ein Lied; denn kreuz und quer
Kommen viele Gegner her,
Die zurück es weisen.
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!

Aber hat sich's Bahn gemacht,
Nach bekannten Weisen,
Schwirrt es froh bei Tag und Nacht,
Freut sich herzlich und verlacht
Neid, auf lust'gen Reisen!
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!

Kehr' ich manchmal nächtlich heim,
Nach bekannten Weisen,
Hör' in 'n Gassen meinen Reim,
Schwillt des neuen Liedes Keim,
Muß mich glücklich preisen.
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!

Sänger geh'n vorüber mir,
Nach bekannten Weisen;
Ei, wie singt so herrlich ihr!
Der es machte, der steht hier,
Dicht bei euren Kreisen!
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!

Doch die Sänger zieh'n davon,
Nach bekannten Weisen,
Spenden keinen andern Lohn;
Hallen hör' ich noch den Ton
Fern', den reinen, leisen -
Liedlein, Liedlein, Liedlein kling',
Nach bekannten Weisen!


  Karl von Holtei . 1798 - 1880






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