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Gedichte
162 Bücher



Robert Eduard Prutz
Gedichte . 3. Auflage 1847



Den Dichtern

1835.

Wohl auf und ohne Zagen!
Die Welt ist gut und schön:
Was soll der bangen Klagen
Mißmüthiges Gestöhn?
Was sollen diese Thränen,
Die bittersüße Pein,
Dies Seufzen und dies Sehnen,
Wie sieche Mägdelein?

Wohl hört man aller Orten
Von Unmuth, Zwist und Streit,
Sie schmähn mit herben Worten
Auf diese schlimme Zeit:
Daß aus der Welt entschwunden
Die alte Märchenpracht,
Und Keiner drin gefunden,
Was er als Kind gedacht.

Und sind so schlimm die Zeiten
Und ward die Welt so schlecht:
Was mehr? so mußt du streiten
Und kämpfen für das Recht.
Da gilt's nicht Seufzer, singen
Schwermüth'ge Litanein,
Da gilt es fröhlich Ringen,
Gilt Mann mit Männern sein!

Und wird es dir zu enge
Im Herzen jüngferlich,
Wohlauf! und im Gedränge
Des Lebens tummle dich!
Da rühre dich und zeige,
Wohin das Herz dich zieht:
Wer nicht zu thun weiß, schweige,
Und singe nie ein Lied.

Noch leuchten Gottes Sterne
Wohl über Land und Fluth,
Noch giebt es nah und ferne
Viel Herzen fromm und gut:
Sie sollen nicht verderben!
Zu Thaten, kühn und groß,
Soll dein Gesang sie werben:
Sieh, das ist Dichterloos!


  Robert Eduard Prutz . 1816 - 1872






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