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Leo Sternberg
Im
Weltgesang . 1. Auflage 1916
Zwischen zwei Welten
Zwischen Mond und Sonne unterschied ich nicht,
und die Nächte waren gleich den Tagen.
Um die wehe Stirn den Dornenkranz der Fragen
- morgens, wenn die Sterne schwanden, löschte ich das Licht.
War vertraut mit jedem Baum im Lande,
jedem Halm im Felde, jedem Säuselwinde,
mit dem mitternächtigen Gesinde,
der verwunschnen Schar im traurigen Tiergewande.
Und verlernte meine Sprache drüber
und mit Menschenwesen zu verkehren.
Und ich lebte mit den Geisterheeren,
zu den Wolken sprechend, die da ziehn vorüber.
Saß ein Wasserweib am Uferrande,
sang und sehrte sich nach einem Menschenknaben.
Und die Tiefe will sie nicht mehr haben.
Und verwehrt sind ihr die Menschenlande.
Leo
Sternberg . 1876 - 1937
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