Gedichte.eu Impressum    

Gedichte, Lyrik, Poesie

Herbstfrühling
162 Bücher



Anton Wildgans
Herbstfrühling . 1. Auflage 1909



Herbstmessiade

Jetzt ist er leise wieder eingetreten,
Der stille Mann mit seinem müden Segnen,
Und alle Wesen, die ihm ernst begegnen,
Verneigen sich im letzten stummen Beten.

Wie liegt der Fluß in diesen Erntetagen
Blank, eine Sichel, die ihr Werk verrichtet',
Und Garben über Garben, goldgeschlichtet,
Lasten wie Glanz auf hochgetürmten Wagen.

Jetzt spenden alle Kelche ihre Neige
Zu letzter Lust, denn dunkel ist das Morgen,
Und stille Gräber, Sommers blattgeborgen,
Erschimmern jetzt durch schwarze kahle Zweige.

Der Meister doch m regloser Gebärde
Blickt wie ein Arzt am Bette eines Weibes,
Das sterbend liegt in Wehen seines Leibes
Und fühlt den Puls der erntemüden Erde.

Dann wendet er sich ab von all dem Sterben
Und weiht dem jungen Leben sein Erbarmen,
Und aus der Mutter toterstarrten Armen
Hebt er das Kind, den Frühling, ihren Erben!


  Anton Wildgans . 1881 - 1932






Gedicht: Herbstmessiade

Expressionisten
Dichter abc


Wildgans
Herbstfrühling
Und hättet der Liebe nicht
Die Sonette an Ead
Mittag
Dreißig Gedichte
Buch der Gedichte

Intern
Fehler melden!

Internet
Literatur und Kultur
Autorenseiten
Internet





Partnerlinks: Internet


Gedichte.eu - copyright © 2008 - 2009, camo & pfeiffer

Herbstmessiade, Anton Wildgans